Osteopathie

Die Geschichte der Osteopathie

Die Geschichte der Osteopathie begründet sich auf dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still, *1828, ✝1917, der 1874 die neue Medizin verkündete und ihr den Namen Osteopathie gab. Er reagierte damit auf die Mängel in der damaligen Medizin. Ohnmächtig musste Still den Tod seiner ersten Ehefrau und seiner vier Kinder mit ansehen. Daher suchte er nach einem neuen Medizinverständnis. Schließlich entwickelte er durch seine Kenntnisse das Fundament der osteopathischen Medizin, welches bis heute Gültigkeit hat:

  1. Die Betrachtung des Organismus als untrennbare Einheit und dessen Fähigkeit zur Selbstheilung.
  2. Die gegenseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion des Körpers.
  3. Die grundlegende Bedeutung von Bewegung aller Strukturen im Körper.

Die Osteopathie findet in Amerika großen Zuspruch. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkennen immer mehr Bundesstaaten die Osteopathie als eigenständigen Weg an. Neue Colleges entstehen und bilden zunehmend mehr Studenten in der Osteopathie aus. Erst spät in den 60er-Jahren folgt die allgemeine Anerkennung in den gesamten USA.

In Europa entwickelt sich die Osteopathie im Wesentlichen durch John Martin Littlejohn, einem Schüler von Still, der 1917 die bis heute existierende British School of Osteopathy in London gründete. Erst seit 1993 ist der Beruf des Osteopathen in England rechtlich anerkannt.

Erweitert wurde die Osteopathie 1980 durch die französischen Osteopathen Jean Pierre Barral und Jaque Weischenek, die sich mit der Untersuchung und Behandlung der inneren Organe befassten.

Heute wird die Osteopathie in nahezu allen europäischen Ländern praktiziert.

 

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die mit den Händen therapiert wird. Dabei sucht und behandelt der Osteopath die Ursache von Erkrankungen und Funktionsstörungen, um dann die Symptome zu behandeln. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch als Ganzes.

Abgeleitet von dem wichtigsten Leitsatz "Leben ist Bewegung", diagnostiziert und behandelt der Osteopath Bewegungen und Rhythmen als Ausdruck der Kommunikation zwischen den inneren Organen, Muskeln, Knochen, Bindegewebe, Nerven, Gelenken, Flüssigkeiten, aber auch zwischen Körper, Geist und Seele.

 

 

Methoden der Osteopathie

Die Osteopathie basiert im Wesentlichen auf drei Säulen:

Parietale Osteopathie ist die Beeinflussung des Skeletts, der Gelenke, der Bänder, Muskeln und Faszien (Bindegewebshüllschichten von Muskeln und inneren Organen) durch feinfühlige Behandlung mit den Händen.

Viscerale Osteopathie behandelt die inneren Organe mit deren Anhaftungen, den dazugehörigen Nerven, Blutgefäßen und Lymphgefäßen.

Craniosacrale Osteopathie ist die Behandlung über die flexiblen Schädelknochen und deren zahlreichen Verbindungen untereinander sowie dem Kreuzbein am Gesäß.

 

 

Behandlungsschwerpunkte der Osteopathie:

  • Wirbelsäulen- und Gelenkbereich
  • Bewegungssystem
  • Gelenkschmerz und Muskelschmerz bei Arthrosen
  • Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sowie im Nieren-Blasen-System, Herz-Lungen-Atmungs-Bereich
  • Hals-Nasen-Ohren-Kopf-Bereich
  • Gynäkologischer Bereich